Herzlich Willkommen beim afrikanischen Filmfestival Augen Blicke Afrika 2024!
Eröffnet wird unser diesjähriges Filmfestival am 07.11. mit dem marokkanischen Musikdrama „Jeder liebt Touda“. Dazu haben wir das Künstlerpaar Suna und Hani eingeladen, die mit orientalischem Tanz marokkanisches Flair verbreiten.
Die folgenden zwei Wochen ermöglichen wieder vielseitige Einblicke in die Lebenswelten der Menschen vieler afrikanischer Länder.
Globale politische, wirtschaftliche und kriegerische Auseinandersetzungen haben vielfältige Auswirkungen auf den afrikanischen Kontinent. Die Folgen trägt die Bevölkerung u. a. in Form von enormen Preisanstiegen für Lebensmittel. Der Klimawandel führt zu Überschwemmungen oder langen Dürreperioden, der Verlust von Ackerböden führt zu Binnenmigration. Aber auch politische Machtkämpfe und die zunehmenden Gewaltakte von Islamisten in einigen Ländern zwingen Hunderttausende zur Flucht, zu einem Leben in elenden Flüchtlingslagern. Ein kleiner Teil junger Leute sucht sein Heil auf gefährlichen Routen nach Europa.
Das Thema Migration wird in vielen spannend entwickelten Spielfilmen aufgegriffen. Interessant ist die Selbstreflexion der Protagonisten, die auch im Bleiben eine Zukunft sehen. „After the Long Rains“, „Disco Afrika – A Malagasy Story“, „The Wall Street Boy“, „Bravo, Burkina!“ zeigen diese Prozesse.
Das Streben nach gesellschaftlicher Veränderung und sozialer Anerkennung steht im Mittelpunkt der Filme „Who I am Not“, „1001 Days“, „Choose me“,
„Le courage en plus“, „The Damned Don’t Cry” und „Valley of a Thousand Hills”. Durch politische Rahmenbedingungen entstandene persönliche Konfliktsituationen werden in den Dokumentarfilmen „The Mother of All Lies“, „Theatre of Violence“ und „Olfas Töchter“ in herausragender Weise aufgearbeitet.
Welche Folgen die wirtschaftlichen Interessen ausländischer Firmen für die Menschen haben, dokumentiert der Film „Made in Ethiopia“.
Der spannend erzählte Dokumentarfilm „Togoland Projektionen“ konfrontiert Menschen im heutigen Togo mit unbekanntem historischen Filmmaterial, das während der deutschen Kolonialzeit im Land gedreht worden ist.
Schließlich bieten wir noch zwei Sonderprogramme. Der Dokumentarfilm „Famoudou Konaté – King of Djembé“ ist ein musikalisches Portrait des Meistertrommlers aus Guinea, dem Herzland der Djembé-Musik. Anschließend gibt es diese Musik live zu hören mit dem Sohn und Nachfolger des Meisters Billy Konaté & Friends.
Ein cineastischer Leckerbissen ist der vielschichtige Film „Soundtrack to a Coup d’Etat“. Mit spannenden historischen Aufnahmen belegt der Film die internationalen widerstreitenden Interessen der politischen Akteure in der Zeit des Kalten Kriegs. Die imperialistische Rolle Belgiens kurz nach der Unabhängigkeit des Kongos verbindet der Regisseur mit afro-amerikanischen Jazzmusikerinnen dieser Zeit, die die Entkolonialisierungsbewegungen mit Texten und Auftritten unterstützten. Im Anschluss gibt es Gelegenheit, mit einem Gast diese Zusammenhänge in Diskussionen und Fragen zu vertiefen. Zu vielen Filmen haben wir wieder Regisseurinnen oder Protagonistinnen eingeladen, um mit ihnen im Anschluss an die Filmvorführung über das Gesehene zu diskutieren.
Von Freitag bis Sonntag lockt das „Möhrchen“ nebenan wieder mit leckerem afrikanischen Essen und bietet einen Treffpunkt zum weiteren Austausch mit eingeladenen Filmschaffenden und Kinobesucherinnen.