Symposium:
Fr. 07.11. – 18:00
Veranstaltung mit Übersetzung, Eintritt frei.
Studio-Kino Hamburg, Bernstorffstr. 93-95, 22767 Hamburg
Es diskutieren
Balufu Bakupa-KanyindaKongo, „Juju Factory“ |
Jean Pierre BekoloKamerun, „Le Président“ |
Jihan El-TahriÄgypten, „Behind The Rainbow“ |
Moderation
Julien Enoka AyembaFilmwissenschaftler und -kritiker.Julien Enoka Ayemba lebt und arbeitet in Berlin.Er beschäftigt sich seit Jahren mit dem afrikanischen Film. |
Thema
Das schwierige Erbe der kolonialen Vergangenheit Afrikas
Zum Festival haben wir eine Regisseurin und zwei Regisseure aus Afrika eingeladen. Die Podiumsrunde wird darüber diskutieren, wie sich die koloniale Vergangenheit in der gesellschaftlichen Lebenswirklichkeit der Afrikaner und Afrikanerinnen niederschlägt.
Die formale Unabhängigkeit der afrikanischen Länder wurde zumeist erst in den 60er Jahren erkämpft. Die Abhängigkeit der neuen Staaten von den ehemaligen Kolonialmächten blieb jedoch bestehen. Sie nehmen weiterhin Einfluss auf deren politische und ökonomische Entwicklung. Dieser reicht vom Diktat von Auflagen bei Entwicklungshilfe und Kreditvergabe bis zu direkten militärischen Interventionen. Damit werden neokoloniale Strukturen aufrechterhalten oder sogar neu geschaffen. Aber auch andere Akteure wie die USA und China stellen Ansprüche an den afrikanischen Kontinent.
Die hieraus entstehenden, teils heftigen Konflikte in den Gesellschaften werden von afrikanischen und europäischen Filmschaffenden immer wieder reflektiert. Aufgegriffen werden aber auch zunehmend „hausgemachte“ Probleme wie Korruption und Despotismus, überkommene Traditionen oder Umweltprobleme. In Dokumentar- und Spielfilmen, Satiren oder auch der Nachzeichnung individueller Lebensgeschichten werden diese Themen sehr unterschiedlich umgesetzt.
Gleich nach der Unabhängigkeit wurde am Aufbau eines eigenständigen afrikanischen Kinos gearbeitet, das jedoch von Anfang an ökonomisch von westlichen Ländern abhängig war, meist sogar von den ehemaligen Kolonialmächten. Bis heute sind die Produktionsbedingungen häufig von Zensur und Geldmangel bestimmt.
Das Symposium findet statt in Kooperation mit umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V. (www.umdenken-boell.de). Gefördert mit Mitteln der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.