ESHTEBAK – ClashÄgypten / Frankreich / Deutschland 2016, R.: Mohamed Diab, 98 Min., arab. OF, dt. UT |
Der „arabische Frühling“ 2011 weckte Hoffnungen auf demokratische Prozesse in Ägypten. Doch es kam anders. An einem Tag im Sommer 2013 versammeln sich viele Mitglieder der Muslim-Brüderschaft auf den Straßen, um gegen die Absetzung ihres gewählten Präsidenten Mohamed Mursi durch das Militär zu protestieren. Mit massiver Gewalt gehen Polizei und Soldaten gegen die Demonstranten vor. Im vergitterten Polizeitransporter landen verhaftete Männer, Frauen und Kinder – Befürworter, aber auch Gegner der Muslim-Brüderschaft. Auf nur wenigen Quadratmetern zusammengepfercht treffen unterschiedlichste politische Ansichten und religiöse Meinungen aufeinander. Die Stimmung ist aufgeheizt. Durch die Gitterstäbe verfolgen die Gefangenen den immer mehr eskalierenden Straßenkampf. Aber auch sie sind nicht geschützt vor Tränengas und Gewehrsalven. „Clash“ ist ein dokumentarisch anmutender spannender, aufwendig gedrehter Film, der die damalige reale politische Situation in Ägypten aufgreift und komprimiert in eine aktionsreich filmische Handlung umsetzt. |
Mohamed Diab, geb. 1978 in Ägypten, studierte an der New Yorker Filmakademie. Er ist Regisseur und Drehbuchautor. Auseinandersetzungen innerhalb der ägyptischen Gesellschaft sind Schwerpunkt seiner Arbeiten. „Clash“ ist sein zweiter Spielfilm. |