Wie stellen Sie sich das Paradies vor? Mit dieser Frage konfrontiert die junge algerische Journalistin Nedjma ihre Landsleute. Als Land, in dem Milch und Honig fließen, sagt der eine, da muss man nicht mehr arbeiten, der andere. Es gibt Früchte im Überfluss und Wein. Es gibt das Paradies, damit wir hier so gottesfürchtig leben und dann im Überfluss genießen können, was uns auf der Erde verboten ist, fügt ein Dritter hinzu. Etwa die Hälfte der befragten Männer sind überzeugt, dass jeder Mann im Paradies die Zärtlichkeiten von zweiundsiebzig ihm allein zugedachten Houris – Jungfrauen empfängt. Und was machen die Frauen im Paradies? Auch auf diese Frage sucht die Journalistin eine Antwort. Diese Vorstellungen vom Paradies werden besonders im Internet mit viel Geld beworben von salafistischen Predigern, um junge Männer weltweit für den Dschihad zu begeistern. Intellektuelle, junge Männer, religiöse Gelehrte und politische AktivistInnen äußern sich zu diesem hoch aktuellen Thema. Regisseur Merzak Allouache verknüpft auf unterhaltsame Weise inszenierte Szenen in Schwarz-Weiß mit dokumentarischen Interviews. |
Merzak Allouache, geb. 1944 in Algerien, studierte in Algier und Paris. Er arbeitet als Regisseur und Drehbuchautor. Seine Filme wurden auf zahlreichen internationalen Festivals präsentiert. „Tahqiq Fel Djenna – Investigating Paradise“ gewann bei der Berlinale 2017 den Preis der Ökumenischen Jury.
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