In Kooperation mit umdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V.
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Was bewegt Menschen im heutigen Afrika? Wie meistern sie ihr tägliches Leben vor den Herausforderungen einer sich rasant verändernden Welt?
Die Auswirkungen der Globalisierung dringen bis in das letzte Dorf vor und stellen die Menschen oft unvermittelt vor Veränderungen und neue Situationen, auf die sie nicht vorbereitet waren.
Alte Traditionen werden durch das allgegenwärtige Mobiltelefon, durch Radio, Fernsehen und Internet in Frage gestellt und gleichzeitig werden durch deren Nutzung neue Werte und Lebensweisen vermittelt.
Die neuen Medien schaffen aber auch eine vielfältige Form von Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten, die helfen, das Leben vor Ort zu erleichtern, und sie ermöglichen es, am nationalen und globalen Geschehen teilzunehmen.
Auch die Migranten*innen, die sich in verschiedensten Ländern der Welt aufhalten, tragen durch Geldüberweisungen und Erzählungen zur Veränderung in ihren Heimatländern bei.
Daraus ergeben sich Fragen, die diskutiert werden können:
Welche Traditionen können in eine sich wandelnde Gesellschaft integriert werden? In welcher Art und Weise müssen Veränderungen in Afrika zum Nutzen aller vollzogen werden?
Ein Wandel in afrikanischen Ländern ist aber nicht denkbar, ohne die Einflussnahme Europas zu betrachten.
Was steckt etwa dahinter, wenn hiesige Politiker*innen angesichts der Flüchtlinge plötzlich darauf hinweisen, dass Afrika vor der Haustür liegt und man sich deshalb um diesen Kontinent “kümmern” müsste.
Vor diesem Hintergrund sind die Rolle des Westens und die konkreten aktuell diskutierten Maßnahmen kritisch zu betrachten. Ein Plan ist, die Menschen schon in einigen Sahelländern und Ländern Nordafrikas von der Flucht nach Europa abzuhalten. Aber kann man die Migrationsbewegung damit stoppen?
Und was ist von einem ‚Marshallplan’ für afrikanische Länder zu halten?
Welche Interessen stecken dahinter? Was muss sich in der europäischen Politik verändern, um eine eigenständige Entwicklung der afrikanischen Länder zu ermöglichen? Und was müsste sich in den Ländern Afrikas ändern, damit der Wandel für alle Menschen eine Zukunft in ihrer Heimat sichert?
Wir haben für die Podiumsdiskussion eine Filmemacherin und zwei Filmemacher eingeladen, die in ihren Filmen das Thema Wandel aufgreifen.
Es diskutieren:
– Rahmatou Keïta aus dem Niger thematisiert in ihrem Spielfilm „Zin’naariyâ! – The Wedding Ring“ den Konflikt zwischen Tradition und Moderne.
– Sylvestre Amoussou aus Benin ruft in seinem fiktionalen Film „L´Orage“ die afrikanischen Länder dazu auf, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, um wirklich unabhängig zu werden.
– Saliou Waa Gouendoum Sarr aus Senegal führt als Erzähler durch den Dokumentarfilm „Life Saaraba Illegal“ von Peter Heller. Die Cousins des Musikers berichten von den Wirren der Flucht, der harten Realität in Europa und dem Traum von einem besseren Leben auch in ihrer Heimat.
– Diskussionsleitung: Abdou Rahime Diallo, interkultureller Moderator und Promotor für Migration & Entwicklungspolitik.