THE MAN WHO SOLD HIS SKINnd, Tunesien 2020,
R.: Kaouther Ben Hania, 103 Min., arab. / frz. OF, engl. UT
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Sam Ali und Abeer lieben sich, aber in Syrien entscheiden die Eltern, welcher Mann der Richtige für die Tochter ist. In der Bahn macht der mittellose Sam Ali seiner Freundin lauthals einen Heiratsantrag mit den Worten: Dies ist eine Revolution - wir wollen Freiheit! Dieser öffentliche Gefühlsausbruch führt zu seiner Verhaftung.
Abeer muss einen angesehenen Mann heiraten und zieht mit ihm nach Belgien.
Sam Ali will seine große Liebe aber nicht aufgeben, er muss sie wiedersehen. Aber wie? Er landet zunächst als Flüchtling im Libanon. Dort trifft er auf den Künstler Jeffrey Godefroi, der ihm einen Deal vorschlägt. Der große Meister will ihm das Schengen-Visum als Kunstwerk auf den Rücken tätowieren und im Gegenzug erhält Sam Ali als menschliches Ausstellungsstück ein Visum. Endlich in Belgien muss Ali erkennen, dass er mit seinem Rücken auch seine Persönlichkeit verkauft hat. Die schicke, elitäre Kunstszene huldigt dem Meister.
Der Film wirft einen bissig-satirischen Blick auf Politik, Migration, Klassengesellschaft und Kunst, erzählt durch eine packende Geschichte über einen fast faustischen Pakt zwischen dem Privilegierten und dem Verdammten. Sam Ali überlebt nur durch seinen zähen Kampf um seine große Liebe Abeer.
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Kaouther Ben Hania, geb. 1977 in Tunesien, studierte Film an der „Ecole des Arts et du Cinéma“ in Tunis und danach in Paris.
Während des Studiums realisierte sie mehrere Kurzfilme. „The Man who Sold his Skin“ wurde von Tunesien als erster Beitrag für die Oscar-Verleihung 2021 in der Kategorie „Bester internationaler Film“ eingereicht und dann auch nominiert. |