Das Dorf Dingaja liegt am Rande einer Schlucht. Von hier haben die Oromo-Bauern einen beeindruckenden Blick weit ins Land und sie müssen täglich mit ansehen, wie ihre Existenz bedroht wird. Denn die Hauptstadt Addis Abeba - in Oromo „Finfinnee“ - breitet sich rasant mit Neubaugebieten aus. Die schmale Brücke, die vom Dorf den Akadi-Fluss überquert, führt in eine andere Welt. So weit das Auge reicht, recken sich Neubauten in die Höhe. Arme Männer und Frauen, die aus der Innenstadt vertrieben wurden, müssen sich als Tagelöhner*innen auf dem riesigen Bauareal durchschlagen.
Die, die hier schon wohnen, fühlen sich fremd oder entwurzelt, auch weil sie unterschiedlichen Ethnien angehören. Und die Oromo-Bauern setzen sich zur Wehr, sie kämpfen für den Erhalt ihres ländlichen Lebens.
In streng komponierten, ruhigen Bildern und einem Soundtrack, der die Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen auf komplexe Weise miteinander verwebt, formt der Film die konkrete Geographie, Architektur und den Alltag einzelner Land- und Bauarbeiter*innen zu einer beeindruckenden gesellschaftspolitischen Studie. |