Sie nennen sich die Hitler-Gang und verbreiten Angst in den Straßen von Zinder, der zweitgrößten Stadt im Niger. Hartgesottene arbeitslose junge Männer ohne Zukunft trainieren ihren Körper mit schwerem Gerät, denn Fitness ist wichtig, um Bandenkriege zu überleben in Kara-Kara, dem ehemaligen Lepraviertel, das seit jeher eine No-Go-Area ist. Hier haben sich Banden gebildet, die „Palais" genannt werden und ihren Einfluss auf die ganze Stadt ausdehnen. Viele Jugendliche sitzen in überfüllten Gefängnissen ohne Perspektive, denn das Leben draußen kennt kein Erbarmen.
Die Regisseurin Aicha Macky stammt selbst aus Zinder. Das ermöglicht ihr einen Zugang zu dieser sonst verschlossenen Welt. Es ist ihr gelungen, ein Vertrauensverhältnis zu ihren Protagonisten aufzubauen, das auf gegenseitigem Respekt beruht. Sie dokumentiert den Teufelskreis von Hoffnungslosigkeit, Radikalisierung und Überlebenskampf, aber auch die Wege, ihn zu durchbrechen. Sinia Boy, Bawo, Ramsess und ihre Freunde träumen alle von einer Zukunft jenseits ihrer harten Gegenwart. Die preisgekrönte Dokumentation gewährt eindringliche Einblicke in die Welt der „Palais“. |