XALÉSpielfilm, Senegal / Elfenbeinküste 2022,
R.: Moussa Sène Absa, 101 Min., Wolof / frz. OF, engl. UT
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Die 15-jährigen Zwillinge Awa und Adama leben mit Mutter und Großmutter in einem Viertel am Rande von Dakar. Awa ist eine lernbegierige Schülerin und trägt durch ihren Job im Friseursalon zum Familieneinkommen bei. Ihr Bruder Adama zieht es vor, auf der Straße Schmuck zu verkaufen, und plant mit dem verdienten Geld die gefährliche Reise über das Meer nach Frankreich. Als ihre Großmutter stirbt, ziehen die beiden zu ihrem Onkel Atoumane, ein Taxifahrer und Trunkenbold. Der soll auf Wunsch der Oma die Cousine der Zwillinge heiraten. Doch Fatou liebt Atoumane nicht und entzieht sich vehement seinen sexuellen Wünschen. Atoumane fühlt sich als Versager und lässt seine Frustration an Awa aus, vergewaltigt sie. Ein traditionelles Gericht schickt ihn daraufhin für Jahre in die Verbannung. Awa ist schwanger, eine Schande für die Familie, aber sie will das Kind behalten und alleine großziehen. Selbstbewusst nimmt sie ihr Leben in die eigene Hand. Ihr Bruder hat es nach mehreren Anläufen nach Europa geschafft, damit fühlt sich die Familie versorgt. Als Awas Tochter Binta zehn Jahre alt ist, taucht Onkel Atoumane plötzlich wieder auf.
Mit einer von westafrikanischen Geschichtenerzählern inspirierten Erzähltechnik führt Moussa Sène Absa eine senegalesische Filmtradition fort. Dabei ist der Ausgangspunkt seiner Filmdramaturgie traditionell orientierte Musik. |
Moussa Sène Absa, geb. 1958 im Senegal, arbeitete zunächst als Schauspieler. Nach seinem Filmstudium in Paris realisierte er zahlreiche Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme. Für seine Filme erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und zählt deshalb zu den renommiertesten Regisseuren Westafrikas. 2013 hatten wir seinen Dokumentarfilm „Yole, das Opfer“ im Programm. |