Film 2024

JEDER LIEBT TOUDA

Spielfilm, Marokko 2024, R.: Nabil Ayouch, 102 Min., arab. OF, dt. UT

Musik ist Toudas große Leidenschaft - sie träumt von einer Karriere als Sängerin. Ihre Vorbilder sind berühmte marokkanische Künstlerinnen, die seit Generationen überlieferte Texte über Widerstand, Liebe und Emanzipation ohne Scham und Zensur ­vortragen.
Touda tritt jeden Abend in den Bars ihrer kleinen Provinzstadt im Atlasgebirge auf. Den größten Teil ihres Einkommens bezieht sie aber nicht aus den Gagen für ihren Gesang, sondern aus den Dirham-Scheinen, die ihr die Freier in den BH stecken, und aus der Provision für Getränke, die sie den lüsternen Männern anbietet.
Als sie misshandelt und gedemütigt wird, beschließt sie, in der lockenden Lichterwelt von Casablanca ihr Glück zu versuchen. Doch die Großstadt empfängt sie nicht mit offenen Armen, als Sängerin ist sie in Clubs und auf Partys schnell wieder Freiwild.
Sie arbeitet hart daran, eine echte „Sheikha“ zu werden, eine Künstlerin des traditionellen Gesangs Aïta, was auf Arabisch „der Schrei“ bedeutet.
Diese Gesänge werden auch als Filmmusik eingesetzt, mit starker Wirkung - ein aus voller Kehle gesungener Ruf nach Selbstbefreiung.
Nabil Ayouch, geb. 1969, ist ein französisch-marokkanischer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Nach diversen ­Theater- und Regiekursen arbeitete Ayouch als Regieassistent. 1990 realisierte er seinen ersten eigenen Kurzfilm. Es folgten zahlreiche, mehrfach ausgezeichnete Spielfilme, von denen viele in Cannes uraufgeführt wurden, wie auch 2024 sein ­neuester Film „Jeder liebt Touda“. Wir hatten im Programm: 2013 „Les Chevaux de Dieu“, 2019 „Razzia“, 2023 „Casablanca Beats“.