LE COURAGE EN PLUS Dokumentarfilm, Frankreich / Benin / Guinea 2022,
R.: Billy Touré / Laurent Chevallier, 81 Min., Malinke / franz. OF, engl. UT
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„Ich habe zwar keine Beine, aber ich habe Selbstvertrauen", sagt Alsény zu seiner frisch angetrauten Ehefrau Aïssata. Das muss er auch haben, denn Menschen mit einer Behinderung werden in Guinea diskriminiert. Als Bettler auf den Straßen Conakrys ist er der Ernährer der gesamten Familie. Geschickt rollt er sich durch das Verkehrsgewühl der Großstadt und bestreitet so den Lebensunterhalt.
Aber dann hat Alsény keine Lust mehr zu betteln. Seit 2007 trifft er sich bereits regelmäßig mit Freunden zum Tanzen und Performen. 2014 bringt der bekannte Percussionist „Solo" Cherif die Gruppe mit weiteren Künstler*innen zusammen: Das Ensemble „Les Handicapables" ist geboren.
Mit beeindruckender Körperbeherrschung, mit Musik, Rhythmus und vor allem viel Spaß proben die Künstler*innen ihre Choreographien, die sie dann in Dörfern und vor allem in Schulen aufführen. Mit ihren Auftritten verbinden sie auch eine Mission: Sie wollen dem Publikum zeigen, dass körperliche Einschränkungen nichts über den Wert eines Menschen aussagen.
Sieben Jahre lang begleitete Regisseur Billy Touré seinen Protagonisten Alsény Camara und porträtiert dabei einen Mann, der vor Selbstbewusstsein sprüht. |
Billy Touré, geb. 1986, eignete sich als gelernter Elektriker das Filmhandwerk autodidaktisch an. Zunächst als Licht- und Toningenieur, dann aber auch als Fachmann für Drohnenaufnahmen. Bei der Realisierung seines ersten Langfilms
„Le courage en plus" wurde er vom Franzosen Laurent Chevallier unterstützt. |