THE MOTHER OF ALL LIESDokumentarfilm, Marokko 2023,
R.: Asmae El Moudir, 98 Min., arab. OF, dt. UT
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In dem Dokumentarfilm verarbeitet die junge Regisseurin anhand ihrer eigenen Familiengeschichte künstlerisch ein schreckliches Ereignis, welches sich vor ihrer Geburt ereignete und bis heute ihre Familie prägt: das Massaker in Casablanca von 1981. Polizisten und Soldaten des damaligen marokkanischen Königs erschossen hunderte Demonstranten, die gegen kontinuierlich steigende Lebensmittelpreise protestierten. Um dem Verdrängen und Vergessen entgegenzuwirken, baut die Regisseurin mithilfe ihres Vaters eine Miniaturversion des Stadtviertels nach, in dem sich das Massaker ereignete. Sie versammelt verschiedene Familienmitglieder vor dem Miniaturviertel und befragt sie zu den vergangenen Geschehnissen. Traumatische Erfahrungen kommen ans Tageslicht und es zeichnet sich immer mehr ab, warum die problematische Familiendynamik so ist, wie sie ist. Es finden emotionale Gespräche statt und ein Puzzle an Erzählungen fügt sich zusammen, doch einige Fragen bleiben offen und ein grimmig kühler Gesichtsausdruck verfolgt kontinuierlich die Bemühungen der Aufarbeitung: der sich vor der Wahrheit verschließende Blick der Großmutter |
Asmae El Moudir ist eine marokkanische Filmemacherin. Sie studierte in Marokko und Frankreich. Neben der Produktion von eigenen Kurzfilmen arbeitete sie auch für internationale Medienhäuser. „The Mother of All Lies“ ist ihr erster Langfilm, für den sie mehrere Preise gewann. |