TRUE CHRONICLES OF THE BLIDA JOINVILLE PSYCHIATRIC HOSPITAL IN THE LAST CENTURY, WHEN DR. FRANTZ FANON WAS HEAD OF THE FIFTH WARD BETWEEN 1953 AND 1956Spielfilm, Algerien / Frankreich 2024, R.: Abdenour Zahzah, 91 Min., frz. / arab. OF, engl. UT, s/w |
| Der Psychiater Dr. Frantz Fanon aus Martinique tritt 1953 seinen Dienst als Chefarzt in der psychiatrischen Klinik von Blida in Algerien an. Das Land ist seit Jahrzehnten von den Franzosen besetzt. Die rassistische koloniale Politik spiegelt sich in extremen Formen in der Klinik wider. Die Zustände in der muslimischen Abteilung sind erschütternd: gefesselte, zwangssedierte Patient*innen. Fanon befreit sie von ihren Fesseln und das Pflegepersonal erhält mehr Kompetenzen. Er initiiert eine Patientenzeitung, ein Café, die Anlage eines Fußballplatzes, die Moschee wird restauriert. Durch die Öffnung der klinischen Gefängnismauern hält zunehmend der Kampf der algerischen Befreiungsbewegung Einzug. Fanon schließt sich einer Untergrundorganisation an, weil es für ihn nur eine wirkliche Veränderung gibt, wenn auch die äußeren Kolonialstrukturen fallen. Der Regisseur Abdenour Zahzah stellt in seinem beeindruckenden Schwarz / Weiß Film die komplexe Persönlichkeit von Frantz Fanon in den Mittelpunkt. Er zeigt die Genese des antikolonialen Engagements des Aktivisten und Autors der bedeutenden Werke: „Schwarze Haut, weiße Masken“ (1952), „Die Verdammten dieser Erde“ (1961). |
| Abdenour Zahzah, geb.1973 in Blida, Algerien, studierte von 1993 bis 1997 audiovisuelle Medien an der Universität Algier. In diesem Spielfilm greift er Zeitzeugengespräche und umfängliche Recherchen zu seinem Dokumentarfilm „Frantz Fanon, mémoire d’asile“ (2002) auf und entwickelt diese fiktiv weiter. |