Finding FelaDokumentarfilm USA/ GB/ FR / Nigeria 2014, R.: Alex Gibney, 119 Min., OF., engl. UT |
Der Film zeichnet ein vielschichtiges und hypnotisierendes Porträt des großen nigerianischen Musikers und Aktivisten Fela Anikulapo Kuti. In London absolvierte er als 20-jähriger eine umfassende musikalische Ausbildung und gründete seine erste Band. Die entscheidenden Impulse für die Entwicklung seines eigenen Stils, den er Afrobeat nannte, bekam Fela Kuti 1969 bei einem längeren Aufenthalt in den USA. Dort lernte Fela Kuti berühmte Musiker wie James Brown, Miles Davis und Sly Stone kennen. Er traf sich mit Angela Davis, Stokely Carmichael, The Last Poets und verinnerlichte Ansichten der schwarzen Bürgerrechtsbewegung – besonders auch ihrer militanten Strömungen. Diese Erfahrungen flossen in seine Musik ein. Zunehmend kritisierte Fela Kuti in seinen Texten die durch die Kolonialisierung deformierten Gesellschaftssysteme Afrikas. Sein politischer Kampf richtete sich vor allem gegen die Militärjunta Nigerias, die ihn dann auch mehrmals ins Gefängnis steckte und übel misshandelte. 1997 starb er an Aids. Der dynamische Big Band Sound und die provokanten politischen Texten begeistern die Massen bis heute – und nicht nur in Nigeria. In „Finding Fela“, verarbeitet der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilmer Alex Gibney Archivmaterial von Felas Live-Auftritten, Interviews mit Familie, Freunden und Kollegen sowie die Entstehung des Broadway Musicals „Fela“. |
Alex Gibney, geb. 1953 in den USA, studierte zunächst Japanische Literatur, danach folgte ein Studium an der Filmhochschule in Los Angeles. Er ist Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. 1980 realisierte er seinen ersten Dokumentarfilm. 2008 erhielt er für „Taxi zur Hölle“ einen Oscar. 2013 produzierte er „We Steal Secrets – Die Wikileaks Geschichte“. |