KURZFILME: AFROFUTURISMUS
Zu lange wurde die Geschichte Afrikas von anderen bestimmt und erzählt. Seit einigen Jahren beschäftigen sich viele Künstler*innen auf dem Kontinent und in der Diaspora intensiv mit Zukunftsthemen, Visionen und Utopien. In Science-Fiction Filmen und Literatur, in futuristischer Musik, in afrogalaktischen Performances, in Comics und Malerei. Und in virtuellen Realitäten: 360° -Filme, die die Zuschauer*innen mitten ins Geschehen katapultieren. Afrika und modernste Technologien sind längst kein Widerspruch mehr. Im Gegenteil, sie sind wichtige Werkzeuge für eine bessere Zukunft.
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THE CAMEL’S BACK
Kenia 2016, R.: Michelle Mboya, 21 Min., Swahili OF, engl. UT
Der Fantasie-Film folgt einem jungen afrikanischen Mädchen in eine für sie noch nie dagewesene Welt, in der sie nur einen Tag Zeit hat, das Leben zu entdecken.
Michelle Mboya, geb. in Nairobi, studierte an der Yale University B.A. Economics and Film & Media Studies. Sie liebt VR-Technologie und Spiele zu programmieren. |
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HOMECOMING
Kenia 2011, R.: Jim Chuchu, 11 Min., engl. OF
Max ist vernarrt in seine Nachbarin Alina. In seiner Besessenheit entwickelt er zunehmend groteskere Szenarien, um der Frau seiner Träume näher zu kommen.
Jim Chuchu ist ein Pionier der Multimedia-Kunst aus Kenia. Mit seinen Arbeiten ist er zu einem Chronisten seiner Gesellschaft geworden. Er ist Teil einer neuen Subkultur, die durch den ökonomischen Aufschwung in Afrika entstanden ist und nun von Nairobi aus die europäische Sicht auf Afrika in Frage stellt.
Chuchu ist Gründer von The Nest Collective, eines multidisziplinären Kunstraums in Nairobi. Das Kollektiv entwickelt Programme und bringt Neuerfindungen auf den Markt, die Künstler*innen und Publikum zusammen bringen, um etwas Neues zu erschaffen. |
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THE GOLDEN CHAIN
Nigeria / USA 2016, R: Ezra Claytan Daniels / Adebukola Bodunrin, 14 Min., OF, dt. UT
Yetunde, das einzige Crew-Mitglied der nigerianischen Raumstation Eko, stößt auf eine Neuentdeckung der Geburt des Universums.
Der Film „The Golden Chain“ ist die erste Zusammenarbeit zwischen dem experimentellen Filmemacher Adebukola Bodunrin und dem Graphic Novelisten Ezra Claytan Daniels in ihrer Leidenschaft für den Afrofuturismus. |
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TO CATCH A DREAM
Kenia 2015, R.: Jim Chuchu, 13 Min., OF, engl. UT
Die trauernde Witwe Ajuna wird von wiederkehrenden Albträumen geplagt, die sie dazu bringen, sich den Geistern ihrer Vergangenheit zu stelle |
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WE NEED PRAYERS: THIS ONE WENT TO MARKET
Kenia 2017, Regie: Jim Chuchu, 5 Min., OF, engl. UT
Eine junge bildende Künstlerin entwickelt einen genialen Plan, um in den
globalen Kunstmarkt einzudringen. |
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PUMZI
Kenia 2009, R.: Wanuri Kahiu, 22 Min., engl. OF
Die junge Biologin Asha lebt in einer post-apokalyptischen Welt 35 Jahre nach dem 3. Weltkrieg, der durch die Knappheit der Ressource Wasser ausgelöst wurde. In der total isolierten Gemeinschaft der Überlebenden müssen alle Traum hemmende Medikamente einnehmen, um die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu unterdrücken.
Wanuri Kahiu, geb. 1980 in Nairobi, studierte im Bachelor Management an der University of Warwick und absolvierte anschließend ein Masterstudium in Film an der University of California in Los Angeles.
Kahius Erfolg als Regisseurin begann 2008. Ihr zweiter Langspielfilm „Rafiki“, den wir im letzten Jahr auf unserem Festival zeigten, wurde aufgrund seiner Thematik und der Gesetzeslage zur Homosexualität in Kenia in ihrem Heimatland zunächst verboten. Er war der erste kenianische Film, der auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gezeigt wurde.
Der Science-Fiction-Kurzfilm „Pumzi’ wurde 2009 beim Sundance Film Festival uraufgeführt. |