DUGA – Les charognardsBurkina Faso 2019, R.: Abdoulaye Dao / Hervé Eric Lengani, 93 Min., OF, dt. UTIn Kooperation mit Filminitiativ Köln. |
Ein traditionelles Ritual unter alten Männern an einem geheimen Ort, und plötzlich fällt einer von ihnen ins Koma und stirbt. So beginnt eine kuriose und chaotische Geschichte, die dem alten Rasmané viel abverlangt. Der Tote ist sein alter Freund Pierre und natürlich fühlt er sich verpflichtet, der trauernden Witwe bei der Bestattung zu helfen. Daraus entwickelt sich eine bizarre Odyssee über Land mit dem Leichnam im klapprigen Auto. Wo ist der richtige letzte Ruheplatz für einen Stadtmenschen, der weder der traditionellen noch der christlichen Gemeinschaft angehört hat? Auch eine Parallelhandlung zeigt auf, dass es in der heutigen Zeit sehr verwirrend ist, gleichermaßen den alten und neuen Regeln zu entsprechen. Ein Baby wird im Busch gefunden, für das sich zunächst keiner zuständig fühlt. Als ein Paar das Kind aufnimmt, erheben plötzlich die Behörden Einspruch und beharren darauf, dass nur sie berechtigt sind, eine Adoption zu verfügen. Eine weitere Odyssee scheint sich anzubahnen. Ein skurriler Film, der raffiniert konstruiert ist, voller Überraschungen steckt und mit vielen Seitenhieben auf traditionelle und religiöse Führer, auf die surreale Bürokratie und die korrupte Polizei aufwartet. Gleichzeitig werden aber auch Egoismus und Geldgier vieler Mitglieder der Gesellschaft angeprangert. Eine erfrischende Satire in afrikanischer Erzählkunst. |
Abdoulaye Dao, geb. in Burkina Faso, studierte Regie am Filminstitut in Ouagadougou. Er arbeitete viele Jahre für das burkinische Fernsehen und ist heute Leiter des Nationalen Filminstituts. |