SOFIA

SOFIA

Marokko / Frankreich 2018,
R.: Meryem Benm‘ Barek, 85 Min., arab. / frz. OF, engl. UT

Sofia ist mit ihren Eltern zu Besuch bei ihrer Tante. Die plötzlich auftretenden Bauchschmerzen entpuppen sich als Wehen. Ihre Cousine Lena schaltet schnell und will sie in ein Krankenhaus bringen. Aber kein Hospital will sie aufnehmen, weil Sofia nicht bereit ist, den Namen des Vaters zu nennen. Ihre Mittelschichtfamilie ist geschockt: eine verdrängte, uneheliche Schwanger­schaft und nun ein Baby, von dem keiner wissen darf, weil das Schande über die ganze Familie bringt. Damit der gute Ruf gewahrt bleibt, entwickeln die Frauen verschiedenste Strategien; dazu gehört auch, einen Mann zu finden, der die Rolle des Vaters und Ehemanns übernimmt. Sofia verfolgt dabei ihren ganz eigenen Plan.
Der spannend erzählte Film greift das Thema außereheliche Schwanger­schaften in sehr subtiler Weise auf und wirft einen kompromiss­losen Blick auf die Doppelmoral der marokkanischen Mittelschicht.

Meryem Benm‘ Barek, geb. 1984 in Marokko, hat in Paris und Brüssel studiert. „Sofia“ ist ihr erster ­Kinofilm, das Drehbuch wurde 2018 in Cannes aus­gezeichnet.