Vorwort 2018

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Vorwort

 

Liebe Freundinnen und Freunde des afrikanischen Films!

Das Filmfestival “Augen Blicke Afrika” ist in diesem Jahr eingebunden in ein Rahmenprogramm, das einigen Künstlern und Aktivisten der Protestbewegung in den Kunst- und Kulturszenen afrikanischer Metropolen ein Forum bietet. Auch einige Filme des Festivals greifen das Thema Demokratisierungsprozesse auf.
In diesem Jahr zeigen wir eine Auswahl aktueller Filme aus 22 Ländern Afrikas. Wie immer erlauben und ermöglichen diese Produktionen einen intimen Blick in die vielfältige Welt afrikanischer Gesellschaften.
Die Dokumentarfilme Kinshasa Makambo aus dem Kongo und Lendemains Incertains aus Burundi zeigen aus sehr persönlicher Sicht die Kämpfe junger Aktivisten gegen die korrupten Eliten ihrer Länder.
Der Film Burkinabé Rising knüpft nicht nur daran an, wie 2014 in Burkina Faso vornehmlich durch massive Jugendproteste der langjährige Präsident Blaise Compaoré zurücktreten musste. Der Film zeigt auch, dass dieser Erfolg Kräfte freigesetzt hat, die in vielfältigen Kunst- und Musikprojekten zum Ausdruck kommen.
In dem Film Silas wird der unermüdliche Kampf eines Umweltaktivisten in Liberia gegen die Abholzung der Urwälder dokumentiert. Silas fordert korrupte Eliten heraus, er mobilisiert die ländliche Bevölkerung und will sich politisch aktiv im Parlament einbringen.
Eine weitere Umweltproblematik greift der beeindruckende Film Welcome to Sodom auf. Uns wird mit dramatischen Bildern vor Augen geführt, dass unser Wohlstandsmüll illegal in Ghana landet.
Aber auch mit leichteren komödiantischen Filmen machen Fimemacher*innen auf die desolaten Zustände in ihren Ländern aufmerksam. Der ägyptische Film Ali, the Goat and Ibrahim ist ein turbulenter und skurriler Trip quer durch Ägypten. In Djon África taucht der Protagonist Miguel, als Rapper unter dem Namen „Tibars“ bekannt, von einer leisen Melancholie begleitet ein in die Inselwelt der Kapverden, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Der nigerianische Film Hakkunde – Welcome to Lagos zeigt mit viel Humor und Musikuntermalung den Kampf um Selbstverwirklichung und verdeutlicht, was es heißt, zur jungen Generation im heutigen Nigeria zu gehören.
Dass in Afrika auch die Entwicklungsgeschichte der Musik und der Musiker nicht ohne soziale und politische Kämpfe denkbar ist, zeigen die Filme Jazzman aus Ägypten, Sounds of The World: Mauritius und aus Mali Manthia Diawaras An Opera of the World.
Zum Festivalauftakt am 1. November können wir wieder drei Regisseur*innen begrüßen, die dann ihre Filmvorführungen in den Folgetagen begleiten werden. Die Podiumsdiskussion zur Vertiefung des Festivalthemas „Aufbruch in Afrika“ am ersten Samstag steht unter dem Motto: Filme­macher*innen greifen ein in politische und alltägliche Auseinandersetzungen.
Wir als Vorbereitungsteam wünschen den Zuschauern viele neue Erkenntnisse und eine neugierige und offene Beziehung zum afrikanischen Kontinent und seinen Menschen.