Vorwort 2021


10 Jahre „AUGEN BLICKE AFRIKA“
Afrikanisches Filmfestival in Hamburg
DAS MUSS GEFEIERT WERDEN!

 

Als wir vor mehr als 10 Jahren das erste afrikanische Filmfestival konzipierten, waren wir inspiriert vom FESPACO-Filmfestival in Ouagadougou (Burkina Faso). Etwas von diesem größten und ältesten Filmfestival auf dem afrikanischen Kontinent mit seiner Fülle an Filmen, seinen Diskussionen und der einzigartigen Stimmung wollten wir auch nach Hamburg holen. Dabei war uns von Anfang an wichtig, durch Filme und Kulturveranstaltungen der Vielseitigkeit des Lebens auf dem afrikanischen Kontinent eine Plattform zu geben. Wir hatten nur eine ungenaue Vorstellung davon, was uns erwarten würde: Wer würde unser Publikum sein? Wie beziehen wir in Hamburg lebende afrikanische Menschen und Vereine mit ein? In welchen Kinos zeigen wir die Filme? Wie machen wir unser Festival bekannt? Und vor allem: Was wird das alles kosten und wie sollen wir das Ganze finanzieren?

Ein kleines Team war nach längerem Suchen und vielen Gesprächen gebildet und es ging an die praktische Umsetzung. Wir konnten das Studio-Kino als Partner finden, gewannen Sponsoren und Förderer, bestellten Filme und sichteten sie, luden Regisseur*innen ein.

Dann kam die mit Spannung erwartete Eröffnung am 18. Oktober 2012. Wir waren hoch erfreut über den regen Zu­spruch, über die große Anzahl der in­te­res­sier­ten Zu­­schau­­er*­innen und die po­­­si­­­ti­ve Resonanz auf unser Fes­­ti­­val. In der MOPO, dem Abend­blatt, dem Elbe Wochen­­blatt gab es po­si­ti­ve An­­­kün­­­di­­­gun­­­gen, auf HH1 und Tide gab es ver­schie­dene Live­sen­dun­gen zu un­­­s­e­rem Pro­gramm.

Im Laufe der Jahre erweiterten wir unser Filmprogramm erheblich. Von Anfang an arbeiteten wir dabei auch mit anderen afrikanischen Filmfestivals in Deutschland zusammen, insbesondere mit „FilmInitiativ Köln e.V.“, dem größten Festival dieser Art in Deutschland.

Immer wieder setzten wir inhaltliche Schwerpunkte und thematisierten z. B. die Rolle der Frauen im afrikanischen Film, die Jugend- und Pro­test­be­we­gun­gen in Westafrika, das koloniale Erbe oder die alltäglichen Lebenswelten in afrikanischen Ge­sell­schaf­ten. Wir luden eine Vielzahl von Regisseur­*­innen aus verschiedenen Ländern ein, mit uns und dem Publikum über ihre Filme zu diskutieren.

2018 konnten wir das Filmfestival durch ein Kultur­programm mit Musiker*­innen, bildenden Künstler*innen und hoch­karätigen Referent*­­innen erweitern. Der bekannte Wissen­­schaftler und Schrift­steller Felwine Sarr sowie zwei der populärsten, politisch aktiven Rap­gruppen aus dem Senegal lockten viele Zuschauer­*innen auf das Gelände der Kampnagelfabrik. Zudem organisierten wir Konzerte und Events mit lokalen afrikanischen Künstler*­innen im Gängeviertel.

Unser Engagement wurde 2019 mit dem Preis für herausragende Projekte in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) ausgezeichnet.

Wir sind immer wieder erfreut darüber, dass uns über die Jahre viele Zuschauer*-innen die Treue gehalten haben und sehen optimistisch in die Zukunft, weil auch zunehmend junge Leute durch unser vielseitiges Programm angesprochen werden. Zugleich bedanken wir uns bei unseren Kooperationspartner*­innen und Förderer*­innen, die uns schon so lange unterstützen.

Deshalb wollen wir das 10. Festival mit einem großen Event im Afrotopia, dem neu gegründeten afrikanischen Kulturzentrum in Barmbek, gebührend feiern. Kultur­senator Dr. Carsten Brosda wird ein Grußwort halten. Neben zwei afrika­nischen Kurzfilmen zeigen wir auch einen eigenen Film zur Geschichte unseres Festivals. Die Künstlerin Ilsemargret Luttmann wird eine Reihe großformatiger Bilder unter dem Titel „Afro-/kosmopolitische Identitäten“ präsentieren. Es gibt leckeres afri­ka­nisches Essen und ein Live-Konzert des senegalesischen Koraspielers Saliou Cissokho mit seiner All-Star Band krönt den Abend.

Das Filmfestival selbst findet dann wie gewohnt im Studio-Kino statt. Vom 4. bis 14. November zeigen wir eine Auswahl der interessantesten Filme der letzten Jahre, die einen tiefen Einblick in die Vielfalt afrikanischen Lebens ermöglichen. Dabei gehen die Regisseur*­innen humorvoll ans Werk (Keteke, Der unbekannte Heilige, 143 Sahara Street) oder setzen sich eindringlich und bildgewaltig mit kulturellen Eigenarten, sozialen Problemen (Eyimofe, Nafi’s father, Yomeddine) oder politischen Themen (Softie) auseinander. Einige der Filme standen schon im letzten Jahr im Programm, mussten aber wegen der Kinoschließung bis zu diesem Jahr auf ihre Vorführung warten.

In der Bücherhalle Altona wird vom 8. – 11. November das ausgefallene Virtual Reality Film­programm nachgeholt.

Die Vorbereitungsgruppe „Augen Blicke Afrika“:

Cosima Conrad, Ingrid ­Wernich, Hans-Jörg Heinrich, Burkhard Leber, Estefania Morales, Rolf Denkewitz.

Organisatorisches:

Aktuell sieht Hygienekonzept des Kinos feste Sitzplätze vor. Zwischen fremden Personen muss ein Platz frei bleiben. Gruppen bis 5 Personen dagegen können zusammen platziert werden. Dieses Hygienekonzept kann sich aber wieder verändern.
Wir bitten Euch, bei einem geplanten Besuch als Gruppe nur EINEN BUCHUNGS­VORGANG vor­­zu­nehmen und nicht getrennt voneinander zu buchen.
Auf diese Weise können mehr Leute die Filme sehen, denn beim Wunsch nach einem Einzelticket werden automatisch die benachbarten Sitze gesperrt und die mögliche Personenzahl entsprechend verringert.